
Ein Podcast von AGUS e.V. – Angehörige um Suizid
Wer einen Suizid im nahen Umfeld erlebt, fühlt sich in seiner Trauer oft alleingelassen mit den eigenen Gefühlen und Problemen. Auf der anderen Seite gibt es nach wie vor viel Unsicherheit und Vorurteile im Umgang mit Suizid. Der Verein AGUS e.V. – Angehörige um Suizid mit Sitz in Bayreuth engagiert sich seit über dreißig Jahren für die Belange und Interessen Suizidhinterbliebener, inzwischen gibt es über 100 AGUS-Selbsthilfegruppen in Deutschland. Mit diesem Podcast möchte AGUS Betroffene niedrigschwellig ansprechen, aber auch interessierten (nicht-betroffenen) Menschen einen Einblick in die Situation der Trauer nach einem Suizid geben, um Unsicherheiten im Umgang abzubauen. Ab 10. September wird wöchentlich eine Folge auf Spotify, Youtube und auf weiteren Podcast-Plattformen veröffentlicht.
In diesem Podcast erzählen fünf Angehörige im Gespräch mit Moderatorin Cordula Tomberger, wie es ihnen nach dem Suizid eines nahestehenden Menschen ergangen ist und was ihnen in ihrer Trauer geholfen hat. Dabei werden unterschiedliche Betroffenheiten beleuchtet: Partnerverlust, Geschwisterverlust, Elternteilverlust, Kindesverlust und Verlust einer Freundin.
Diese Folgen aus der Sicht Betroffener wechseln sich ab mit Expertinnen-Gesprächen. Die langjährige AGUS-Mitarbeiterin Elfie Loser berichtet vom Aufbau des Vereins und was sich in den 30 Jahren seither für Suizidbetroffene verändert hat. Wie ein Treffen der Hamburger AGUS-Selbsthilfegruppe abläuft, erzählt Gruppenleiterin Sabine. Die Berliner Psychologie-Professorin Birgit Wagner gibt einen Einblick in den Forschungsstand zur Situation Hinterbliebener nach Suizid und berichtet aus der therapeutischen Praxis.
Die Idee und das Konzept dieses Podcasts stammen von Cordula Tomberger. Sie ist selbst Suizidbetroffene und beschäftigt sich seit mehreren Jahren intensiv mit dem Thema Trauer nach Suizid, mit dem Schwerpunkt auf biographischen Interviews. Sie lebt in Schleswig-Holstein.
Kontakt zur Autorin: Cordula Tomberger, podcast@agus-selbsthilfe.de
Produktion und Schnitt: Bente Faust von Honig & Gold
Produziert im Off-Ya-Tree-Studio, Hamburg
Cover: © Fiona Tomberger 2025
Der Podcast wird gefördert vom BKK Dachverband der Betrieblichen Krankenkassen.


Karin ist Anfang 70, als ihr Mann nach 48 Jahren Ehe an einer Depression erkrankt und sich ein halbes Jahr später das Leben nimmt. Dieses Ereignis ist ein tiefer Einschnitt in ihr Leben. Plötzlich ist sie allein, und die Zukunft, so wie sie sich ihr Leben vorgestellt hat, existiert nicht mehr.
Mit Moderatorin Cordula Tomberger spricht Karin über den Tag, der alles in ihrem Leben veränderte. Über Nachbarn, die ihr plötzlich aus dem Weg gingen, und Nachbarn, die ihr ungefragt im Alltag Hilfe anboten. Und über die eigene Auseinandersetzung mit der Frage „Habe ich Schuld?“. Karin hat für sich eine klare Antwort auf diese Frage gefunden. Dabei haben ihr der Besuch einer AGUS-Selbsthilfegruppe und die Teilnahme an einer begleiteten Trauergruppe geholfen.
Es ist Karin wichtig, dass mit dem Thema „Trauer nach Suizid“ offen umgegangen wird. Denn alles andere ist – wie sie selbst erfahren hat – für die Hinterbliebenen eine zusätzliche, schwere Belastung.
Kontakt zur Autorin: Cordula Tomberger, podcast@agus-selbsthilfe.de
Produktion und Schnitt: Bente Faust von Honig & Gold
Produziert im Off-Ya-Tree-Studio, Hamburg
Cover: © Fiona Tomberger 2025
Der Podcast wird gefördert vom BKK Dachverband der Betrieblichen Krankenkassen.

„AGUS ist eine Schicksalsgemeinschaft – für Trauernde nach Suizid.“ (Elfie Loser)
Vor über dreißig Jahren kam Elfie Loser nach dem Verlust ihres Partners zur allerersten Selbsthilfegruppe für Suizidbetroffene in Bayreuth. Hier lernte sie die Gründerin von AGUS – Angehörige um Suizid kennen: Emmy-Meixner-Wülker. Sie holte Elfie mit ins Boot, um ihren Plan von einer Selbsthilfeorganisation für Suizidbetroffene zu verwirklichen.
Seitdem ist Elfie Loser mit AGUS eng verbunden: als Betroffene, als Selbsthilfe-Gruppenleiterin und als hauptamtliche Mitarbeiterin und langjährige Beraterin für Betroffene.
Im Gespräch mit Cordula Tomberger erzählt Elfie aus der Gründungszeit von AGUS und von den Vorurteilen, mit denen Suizidbetroffene damals zu kämpfen hatten. Sie berichtet, wie sich AGUS über die Jahre zur europaweit größten Selbsthilfeorganisation für Hinterbliebene nach Suizid entwickelt hat und welche Angebote Betroffene heute nutzen können.
Kontakt zur Autorin: Cordula Tomberger, podcast@agus-selbsthilfe.de
Produktion und Schnitt: Bente Faust von Honig & Gold
Produziert im Off-Ya-Tree-Studio, Hamburg
Cover: © Fiona Tomberger 2025
Der Podcast wird gefördert vom BKK Dachverband der Betrieblichen Krankenkassen.

Andrea verlor vor vier Jahren ihren einzigen Bruder durch Suizid. Beide waren eng miteinander verbunden durch die sehr schwierige Kindheit, die sie gemeinsam erlebt und durchgestanden haben.
Nach dem Tod ihres Bruders beschäftigen Andrea viele Fragen: Wie kann sie es schaffen, ihr eigenes Leben nicht von diesem Suizid bestimmen zu lassen? Wie kann sie die drei Kinder ihres Bruders bestmöglich unterstützen? Und wie kann das Abschiednehmen von ihrem Bruder so gestaltet werden, dass es für die Hinterbliebenen auf ihrem Weg der Trauer hilfreich ist?
Erst später merkt Andrea, dass auch sie selbst Hilfe benötigt. Im Gespräch mit Moderatorin Cordula Tomberger erzählt sie, was ihr persönlich geholfen hat und warum sie Selbsthilfegruppen inzwischen nicht mehr kritisch gegenüber steht.
Kontakt zur Autorin: Cordula Tomberger, podcast@agus-selbsthilfe.de
Produktion und Schnitt: Bente Faust von Honig & Gold
Produziert im Off-Ya-Tree-Studio, Hamburg
Cover: © Fiona Tomberger 2025
Der Podcast wird gefördert vom BKK Dachverband der Betrieblichen Krankenkassen.

"Wir als Selbsthilfegruppe sind so eine Art base, auf die man jederzeit zurückkehren kann." (Sabine, AGUS-Gruppenleiterin in Hamburg)
Wer noch nie eine Selbsthilfegruppe besucht hat, spürt möglicherweise große Vorbehalte. Sich mit Menschen zu treffen, die man bis dahin gar nicht kannte, und über sehr persönliche Erfahrungen zu sprechen - erst mal für viele ein befremdlicher Gedanke.
Sabine machte nach dem Suizid ihres Partners zunächst eine Ausbildung zur Trauerbegleiterin. Dann begann sie, die Hamburger Selbsthilfegruppenleiterin zu unterstützen und wurde schließlich eine von zwei Gruppenleiterinnen.
Im Gespräch mit Moderatorin Cordula Tomberger erzählt Sabine, wie so ein AGUS-Gruppentreffen abläuft und was das Besondere an diesen Gruppentreffen für die Teilnehmenden ist.
Kontakt zur Autorin: Cordula Tomberger, podcast@agus-selbsthilfe.de
Produktion und Schnitt: Bente Faust von Honig & Gold
Produziert im Off-Ya-Tree-Studio, Hamburg
Cover: © Fiona Tomberger 2025
Der Podcast wird gefördert vom BKK Dachverband der Betrieblichen Krankenkassen.

Andreas verlor als Elfjähriger vor mehr als vier Jahrzehnten seinen Vater durch Suizid. Seine Eltern gehörten der Kriegskindergeneration an. In seiner Familie war es normal nach vorne zu sehen und über schlimme Ereignisse nicht zu sprechen. So kam es, dass in seiner Familie über den Tod des Vaters geschwiegen wurde und er selbst den Suizid seines Vaters über vierzig Jahre lang fast nie erwähnte. Doch Andreas merkte zunehmend, dass dieses Schweigen Auswirkungen auf sein eigenes Leben hatte. Besonders in seinen Beziehungen fiel es ihm schwer, sich auf eine wirklich tiefe emotionale Bindung einzulassen.
Mit Moderatorin Cordula Tomberger spricht Andreas darüber, wie es ihm nach und nach gelang, das Schweigegebot seiner Herkunftsfamilie zu durchbrechen, und wie sich sein eigenes Leben dadurch positiv verändern konnte
Kontakt zur Autorin: Cordula Tomberger, podcast@agus-selbsthilfe.de
Produktion und Schnitt: Bente Faust von Honig & Gold
Produziert im Off-Ya-Tree-Studio, Hamburg
Cover: © Fiona Tomberger 2025
Der Podcast wird gefördert vom BKK Dachverband der Betrieblichen Krankenkassen.

Was unterscheidet die Trauer nach einem Suizid von der Trauer nach einem natürlichen Todesfall? Wie erkennt man eine Traumatisierung und wo gibt es Hilfe für traumatisierte Suizidhinterbliebene?
Die Berliner Psychologie-Professorin Birgit Wagner beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit der Situation Hinterbliebener nach Suizid. Sie forscht und lehrt auf diesem Gebiet und ist damit eine der wenigen Wissenschaftler*innen, die zu den Auswirkungen von Suizid arbeiten. Gleichzeitig steht sie als praktizierende Psychotherapeutin in direktem Kontakt mit Betroffenen und kennt die speziellen Probleme, die sich Hinterbliebenen nach einem Suizid stellen, aus erster Hand.
In dieser Folge berichtet Birgit Wagner zum einen von ihren Forschungsergebnissen zur Situation Suizidhinterbliebener. Dabei geht es z.B. um die Frage, welche Hilfe Betroffene individuell nach einem Suizidereignis benötigen und in welchem therapeutischen Hilfsangebot sie diese finden können. Im Gespräch mit Moderatorin Cordula Tomberger beschreibt Birgit Wagner die besonderen Merkmale der Trauer nach einem Suizid und erklärt den Unterschied zwischen Trauer und Trauma und wie man diesen erkennt.
Wagners Forschungen belegen, dass ein Teil der Hinterbliebenen nach Suizid an einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) leidet. Sie zeigen leider auch, dass die therapeutische Versorgungslage hier immer noch stark verbesserungsbedürftig ist.
Kontakt zur Autorin: Cordula Tomberger, podcast@agus-selbsthilfe.de
Produktion und Schnitt: Bente Faust von Honig & Gold
Produziert im Off-Ya-Tree-Studio, Hamburg
Cover: © Fiona Tomberger 2025
Der Podcast wird gefördert vom BKK Dachverband der Betrieblichen Krankenkassen.

In dieser Folge geht es um Judith, deren einziger Sohn sich vor vier Jahren das Leben nahm. Im Mai 2021 war das Leben in Deutschland stark eingeschränkt durch die kontakteinschränkenden Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Darunter litten unter anderem besonders Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, so auch Judiths Sohn.
Die Frage, ob ihr Sohn noch leben könnte, wenn die Bedürfnisse von jungen Menschen während der Pandemie mehr berücksichtigt worden wären, beschäftigt Judith bis heute. Denn bereits im Sommer 2020 gab es wissenschaftliche Studien darüber, wie stark sich die psychische Gesundheit junger Menschen durch die Kontaktverbote verschlechterte. Nur berücksichtigt wurden sie von der Politik nicht.
Judith weigert sich, den Suizid ihres Sohnes als tragisches Einzelschicksal zu sehen. Sie möchte, dass die Gesellschaft hinschaut, wie mit jungen Menschen umgegangen wird. Denn obwohl diese doch eigentlich die Zukunft und die Hoffnung verkörpern, spielten ihre eigenen Bedürfnisse und ihre seelische Gesundheit für die politischen Entscheidungsträger während der Pandemie nur eine untergeordnete Rolle.
Kontakt zur Autorin: Cordula Tomberger, podcast@agus-selbsthilfe.de
Kontakt zu Judith: judith.clees@yahoo.de
Produktion und Schnitt: Bente Faust von Honig & Gold
Produziert im Off-Ya-Tree-Studio, Hamburg
Cover: © Fiona Tomberger 2025
Der Podcast wird gefördert vom BKK Dachverband der Betrieblichen Krankenkassen.

Bodil ist eine junge Frau Anfang dreißig. Vor vier Jahren verlor sie ihre beste Freundin durch einen Suizid, ein einschneidendes und schlimmes Ereignis. In Bodils Fall kommt noch hinzu, dass ihre Freundin durch einen Schienensuizid ums Leben kam. Das hat ihr den Abschied von ihrer Freundin noch einmal zusätzlich erschwert, denn es war nicht möglich, von der toten Freundin Abschied zu nehmen.
Auch ein Gefühl der Schuld begleitete Bodil lange. Da sie am Wochenende des Suizids in engem Kontakt mit ihrer Freundin stand, warf sich vor, die Suizidabsichten der Freundin nicht erkannt und den Suizid nicht verhindert zu haben. Schließlich erkannte Bodil, dass sie auf ihrem Trauerweg Hilfe brauchte.
Auf der Suche nach Unterstützung und Begleitung machte Bodil gute und schlechte Erfahrungen. Im Gespräch mit Moderatorin Cordula Tomberger erzählt sie, was ihr über den nicht stattgefundenen Abschied hinweghalf und wo sie Unterstützung bei der Überwindung ihrer Schuldgefühle fand.
Kontakt zur Autorin: Cordula Tomberger, podcast@agus-selbsthilfe.de
Produktion und Schnitt: Bente Faust von Honig & Gold
Produziert im Off-Ya-Tree-Studio, Hamburg
Cover: © Fiona Tomberger 2025
Der Podcast wird gefördert vom BKK Dachverband der Betrieblichen Krankenkassen.

In dieser Folge geht es um die Trauer von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen nach einem Suizid. Familien sind nach dem Suizidereignis meist in einer Situation der permanenten Überforderung. Jedes Familienmitglied ist mit dem eigenen Schmerz beschäftigt. Erwachsene Hinterbliebene sind häufig nicht mehr in der Lage, den Fokus auf die Bedürfnisse der hinterbliebenen Kinder zu richten.
In dieser Situation kann die Unterstützung durch professionelle Trauerbegleitung helfen. Gabriele Becker leitet ein Trauerzentrum für junge Menschen und ihre Familien in Augsburg. Im Gespräch mit Moderatorin Cordula Tomberger erzählt sie, wie sich die Trauer junger Menschen von der Trauer Erwachsener unterscheidet.
Besonders wichtig ist es ihr, Familien zu ermutigen und zu befähigen, über den Suizid zu sprechen, innerhalb und außerhalb der Familie. Denn ohne das Sprechen miteinander ist es schwierig, Bedürfnisse zu erkennen und zu respektieren.
Kontakt zur Autorin: Cordula Tomberger, podcast@agus-selbsthilfe.de
Produktion und Schnitt: Bente Faust von Honig & Gold
Produziert im Off-Ya-Tree-Studio, Hamburg
Cover: © Fiona Tomberger 2025
Der Podcast wird gefördert vom BKK Dachverband der Betrieblichen Krankenkassen.
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Mittwoch:
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